Für den Bereich Mantrailing steht eine Stelle als Minijobber/in zur Verfügung. Deine Arbeitszeit beträgt 5-10 Std./Woche im Einzel- und Gruppentraining, hauptsächlich in der Woche abends und am Samstag. Grundsätzlich sind die Arbeitstage flexibel zu gestalten und lassen Spielraum für persönliche Wünsche.

Im Idealfall kennst du die Philosophie, nach der wir arbeiten oder bist bereit ggf. an den Trainermodulen teilzunehmen. Auf jeden Fall solltest du Zeit in deine Einarbeitung und damit Fachkompetenz investieren wollen.

Wir suchen jemanden für eine langfristige Zusammenarbeit!

Unser Motto „Wir lieben, was wir tun“ wird gelebt.

Dies betrifft unsere Einstellung zur Arbeit, zum Kunden, die Einstellung des Kunden selbst und die Einstellung zwischen Mensch und Hund. Du solltest deinen Job nicht nur als Mittel zum Zweck sehen, sondern ihn wirklich lieben & leben. „Find your man!“ steht für Fachkompetenz und ehrliche, faire Arbeit. Wir möchten keine Kunden durch längere, ältere und möglichst spektakuläre Trails glücklich machen, sondern durch faire Arbeit, die auf aktuellen Erkenntnissen der Lerntheorie beruht, kleinschrittigen Trainingsaufbau und weil Mensch & Hund ein Team bilden und sich gegenseitig verstehen. Die wichtigsten Werte des Unternehmens sollten sich mit deinen decken, dazu gehört: Herzlichkeit, Leidenschaft, Qualität, Verbundenheit, Freude und echtes Interesse an der Entwicklung unserer Kunden-Teams. Ein positiver, wertschätzender Umgang im Team sollte für dich selbstverständlich sein. Im Gegenzug möchten wir dir helfen, dir mit deinem Job einen Lebenswunsch zu erfüllen, weil er dich wirklich mit Freude erfüllt. Ein starkes Team unterstützt dich und du hast bei vielen Entscheidungen Freiräume. Deinen Urlaub kannst du nehmen, wie du es möchtest und auch deine Arbeitszeiten kannst du dir zum größten Teil selbst einteilen.

Unverzichtbar in deinem neuen Job:

Die Hundeschule hat ihren Sitz in 32689 Kalletal. In diesem Umkreis arbeiten wir auch (Lemgo, Vlotho, Bad Salzuflen, Bad Oeynhausen,…). Ein gewisser Spielraum bei den Orten ist möglich., die Fahrbereitschaft muss aber gegeben sein.

Wenn du bis hierhin gelesen und immer noch Lust hast, Teil unseres Teams zu werden, sende deine aussagekräftige Bewerbung an info@findyourman.de, gern auch als Video Bewerbung!

Fell und Nase in der Prignitz

Ich freue mich sehr darüber, euch Katrin als neue Kooperationspartnerin in Sachen Mantrailing vorzustellen. Sie begleitet mich schon einige Jahre und hat die Mantrailing Trainermodule erfolgreich abgeschlossen. Wer in der Prignitz und Umgebung trailen möchte, hat hier nicht nur eine gute Anlaufstelle für ehrliches Trailen sondern findet bei Katrin auch Fachkompetenz in Sachen Bewegungsapparat des Hundes. Sie ist nämlich ausgebildete Tier-Physiotherapeutin. Für mich ist es immer besonders wertvoll, euch Trainer empfehlen zu können, die Mantrailing auf hohem Niveau und mit entsprechender Fachkompetenz anbieten. Deshalb möchte ich euch Katrin für den Raum Brandenburg ans Herz legen: Click mich

„Jeder Hund kann trailen!“ – diese Aussage hört man immer häufiger und bis auf wenige Ausnahmen trifft dies auch sicher zu. Was aber, wenn ich einen Hund aus dem Tierschutz übernommen habe, der vielleicht noch ein wenig unsicher ist, in manchen Situationen Stress hat oder mit Menschen etwas mißtrauisch ist? Gerade dort ist Mantrailing oft eine wahnsinnig unterstützende Auslastungsform, die Hund und Hundehalter noch enger zusammenwachsen lässt und dem Hund viel Selbstsicherheit geben kann.

Eignet sich die Personensuche als Nasenarbeit für diesen einen, meinen, Hund?

Für mich ist, genau wie bei jedem anderen Hund, vordergründig, ob der Hund gerne seine Nase auf Spuren einsetzt und dies ist sehr individuell. Habe ich als Familienzuwachs einen Windhund adoptiert, der in seinem alten Leben Rennen gelaufen ist und auch sonst genetisch nicht viel Interesse an Nasenarbeit mitbringt, werde ich diesen wahrscheinlich eher nicht mit der Suche nach dem Individualgeruch eines Menschen glücklich machen. Im schlimmsten Fall überfordere ich ihn sogar und erreiche das Gegenteil von dem, was ich eigentlich wollte. Damit will ich hier keinesfalls sagen, dass Windhunde nicht trailen können. Ich möchte lediglich ermuntern, hinzuschauen, was dieser eine individuelle Hund an Bedürfnissen und Vorlieben mitbringt und dementsprechend die Form der Auslastung zu wählen. So sehr ich das Trailen liebe, so schade ist es, wenn ein Hund nicht als Individuum gesehen wird und ein Hobby aufgedrückt bekommt, an dem eigentlich nur der Mensch Spaß hat.

Aber gehen wir mal davon aus, ich habe einen Hund, der sehr viel Interesse an der Nasenarbeit hat. Hier kann Mantrailing wahre Wunder vollbringen, was Selbstsicherheit angeht – und zwar in vielerlei Hinsicht.

Belohnen geht auch mit gut sitzendem Maulkorb

Mißtrauen gegenüber Menschen

Nicht selten sind Hunde aus dem Tierschutz Menschen gegenüber eher misstrauisch, haben vielleicht sogar Ängste. Das kann durch schlechte Erfahrungen bedingt sein, aber auch durch wenig bis gar keinen Erfahrungen mit Menschen. Im Mantrailing sucht der Hund eine bestimmte Person anhand des Individualgeruchs. Um diesen Vorgang im Aufbau so einfach wie möglich zu gestalten, bietet es sich durchaus an, zunächst mit bekannten Personen zu starten. Dies können der Ehepartner, Kinder, andere Familienmitglieder (die der Hund gut kennt) oder andere Personen aus dem Umfeld des Hundes sein, die er bereits gut kennt und zu denen er etwas Vertrauen gefasst hat.

Genau wie jeder andere Hund, sollte auch der Hund aus dem Tierschutz Gelegenheit gehabt haben, sich in seinem neuen Zuhause einzugewöhnen und „seine Menschen“ kennenzulernen, bevor man mit dem Mantrailing startet.

Vorsichtig bin ich bei diesen Hunden damit, als Trainer den Hund zu führen und den Besitzer suchen zu lassen. Je nach Individuum kann dies durchaus für einen Schreck sorgen, wenn die Bezugsperson plötzlich verschwindet und der Hund von einem für ihn Fremden geführt wird. Dies sollte man immer individuell betrachten und mit seinem Trainer/seiner Trainerin gut absprechen.

Hat der Hund das grundlegende Spiel mit bekannten Personen verstanden, kann man dazu übergehen, flüchtig bekannte Personen, z.B. aus der Trailgruppe, die der Hund bis dahin schon ab und an gesehen hat, suchen zu lassen. Im weiteren Verlauf des Trainings integriere ich dann fremde Personen.

Die Versteckperson sollte hier immer gut instruiert werden. Sie darf sich zu Beginn gern schon mit dem Hund vertraut machen, darf einige Leckerchen reichen, sich mal abhocken und beschnuppern lassen, ruhig und ermutigend mit dem Vierbeiner sprechen. Im Versteck ist es dann wichtig, je nach Hundetyp, sich passiv zu verhalten, leise und ruhig zu loben, eher abgewandt zu füttern und sich nicht über den Hund zu beugen. Eventuell ist es ratsam, zu Beginn im Versteck zu hocken oder sogar zu liegen, um nicht bedrohlich zu wirken. Ruckartige Bewegungen sollten gerade bei schreckhaften Hunden unterlassen werden. Kurzum: Es geht erstmal darum, dass der Hund sich am Ende der Spur sicher fühlt und seine Belohnung in Ruhe fressen kann. Belohnungen, bei denen der Hund lange schlecken kann, eignen sich besonders gut. Es hilft, das Erregungslevel zu senken und „anzukommen“. Es spricht auch nichts gegen einige geworfene Leckerchen im Gras, die der Hund eine ganze Weile suchen darf. Hier muss die Versteckperson zu Beginn gut instruiert werden.

An dieser Stelle sei einmal erwähnt, dass Trailen auch für die Versteckperson sicher sein muss… Bei Bedenken ist es überhaupt nicht verwerflich, einen gutsitzenden Maulkorb zu nutzen, mit dem der Hund ganz normal riechen und vielleicht die Belohnung mit einer Tube durch den Maulkorb schlecken kann. Safety first!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde, die mit Menschen unsicher sind, enorm vom Trailen profitieren. Sie lernen viele verschiedene Menschen kennen, die immer mit etwas positivem verknüpft sind. Sie werden viel sicherer und trauen sich nach und nach mehr zu. Menschen sind etwas tolles und Mut wird belohnt. Mit der Zeit ist es oft für diese Hunde selbstverständlich, auch fremde Menschen zu suchen, was ich persönlich sehr toll finde und der Entwicklung auch im Alltag oft entgegenkommt. Hierbei geht es mir NICHT darum, dass alle Menschen geliebt werden müssen -es geht mir um die innere Ruhe und Sicherheit, dass es okay ist, wenn dort (fremde) Menschen sind und kein Grund zur Sorge.

Ein weiterer Aspekt, Selbstvertrauen zu gewinnen, ist, wenn die Hunde selbständig Lösungsstrategien im Rahmen des Mantrailings erarbeiten dürfen.

Hierbei sei einmal erwähnt, dass die Voraussetzung dazu ein kleinschrittiges Training ist, in dem der Hund kleine Erfolge feiern kann, die zu mehr Selbstbewusstsein führen. Der Trainer/die Trainerin sollte den Trail so individuell gestalten, dass der Hund kleine, lösbare Aufgaben gestellt bekommt und der Hundeführer/die Hundeführerin auch die nötige Zeit zulässt, die es für die Erarbeitung braucht. Untergrundwechsel, Differenzierungen, verschiedene Geruchsbilder – all das darf schrittweise aufgebaut werden. Es ist so schön zu sehen, wenn ehemals unsichere Hunde immer mehr Mut und Selbstbewusstsein bekommen, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass sie ein Problem selbständig lösen können. Nicht selten sieht man, wie sie im wahrsten Sinne des Wortes erhobenen Hauptes zum Auto zurückgehen, ganz in der Sicherheit, etwas Fantastisches geleistet zu haben (was ja auch stimmt)!

Teamwork makes the dream work

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen der Hundehalter als Teampartner den Vierbeiner unterstützt. Diese können vielfältig sein. Sei es die Brücke, über die das Tier sich noch nicht traut oder das gemeinsame Bewältigen von „gruseligen“ Umweltreizen. Ich rede immer von einer Symbiose zwischen Mensch und Hund. Ich kenne die Schwächen meines Hundes und versuche sie aufzufangen, wo möglich. Meine Schwäche als Mensch ist definitiv die fehlende Nasenleistung, die darf der Hund dann an entsprechender Stelle wieder auffangen. So ergibt sich ein Miteinander, eine echte Verbindung, echte Teamwork. Dies tut gerade Hunden mit einer unschönen Vergangenheit richtig gut und stärkt die Beziehung. Wenn man lernt, dass man sich auf „seinen Menschen“ verlassen kann, dieser einen unterstützt und verständnisvoll auf die Bedürfnisse eingeht, ist das auch ganz viel Vertrauensarbeit, die dem Team im Alltag zugute kommt!

Ein Herzensanliegen habe ich noch… im Mantrailing ist es nicht selten so, dass der Mensch sehr engagiert dabei ist. Das ist gut so! Jedoch muss der Mensch auch lernen, seinen Hund und seine persönliche Zielsetzung zu hinterfragen. Es ist lobenswert, sich hohe Ziele zu setzen und ein Stück weit brauchen wir diese alle. An dieser Stelle aber einmal der Apell, realistisch und dem Tier gegenüber fair zu bleiben. Was Tierschutzhunde sich oft im Mantrailing erarbeiten ist phänomenal. Trotzdem ist es nur fair, auch anzuerkennen, dass es Grenzen gibt. Den Druck aufzubauen, dass DIESER Hund nun auch die Einsatzreife erlangen und tatsächlich vermisste Menschen finden muss, kann die mühsame Teamarbeit auch ganz schnell wieder zerstören. Das finde ich persönlich immer sehr schade. Denn das Tier entwickelt sich auf seine Weise so großartig, nur dem Menschen ist es an einem gewissen Punkt nicht mehr gut genug und der Ehrgeiz übernimmt. Es gibt Gründe, warum für Ernsteinsätze gewisse Rassen ausgesucht werden, warum gewisse Eigenschaften gegeben sein müssen und dass am besten mit einem sehr jungen Tier gestartet wird. Ich will damit nicht sagen, dass es auch Ausnahmetalente gibt. Aber ich würde mir Hundesitzer/innen wünschen, die ihr Tier so sehen, wie es ist – mit all den Stärken und Schwächen, Möglichkeiten und Grenzen. Dann steht einer großartigen Teamwork nichts mehr im Wege. Jeder Hund ist doch sowieso auf seine Weise der Allerbeste. Der Tierschutzhund, der durch das Mantrailing eine enorme Entwicklung hinlegt, eben nochmal ganz besonders.

„Das Leben ist wie ein Theaterstück. Allerdings sind nicht alle Theaterstücke demselben Genre zuzuordnen. Zudem sind die Rollen in den Stücken unterschiedlich. Darüber hinaus gleichen auch nicht alle Kostüme einander. Es ist eine Illusion zu meinen, es gäbe Rollen, Kostüme, Genres…, die wir uns zu eigen machen müssten. Das ist nicht der Fall. Wir haben stets die Wahl.
Das Erstaunliche dabei ist Folgendes: Wenn wir unsicher sind, welche Rolle wir spielen sollten, können wir uns einfach selbst die Frage stellen: Welche Rolle würde ich gerne spielen?“ Und wenn wir ehrlich sind, bekommen wir die Antwort sofort.
Das Gleiche gilt für die Kostüme, die wir tragen, und für die Art der Stücke, in denen wir uns wiederfinden möchten. Wir haben bei alldem eine Wahl. Und wir wissen das, denn wenn wir unser Leben ehrlich betrachten, erkennen wir, dass der Punkt, an dem wir uns im Moment befinden, all die Entscheidungen widerspiegelt, die wir bisher getroffen haben.
 

Aus „Folge dem Rat deines Herzens und du wirst bei dir selbst ankommen“ von John Strelecky

Schon wieder ein Jahr vorüber!

Vielen Dank für ein großartiges 2023 an die besten Kunden der Welt!

Wie ihr es gewohnt seid, gibt es auch dieses Jahr wieder ein Jahresabschlussvideo. Ihr findet es hier: Click mich

Wir sehen uns!

Die Frage nach der Art der Schleppleine und nach dem richtigen Geschirr beim Mantrailing ist allgegenwärtig und eins schon mal vorweg: Leider gibt es nicht DIE Antwort.

Die Leine

Ich fange mal beim, wie ich finde, einfacheren Teil an: der Leine. Die meisten trailen mit Biothane oder Lederleine, so zumindest mein persönlicher Eindruck. Diese beiden Arten machen auch durchaus Sinn, finde ich. Abraten möchte ich von gummierten Leinen, die einfach sehr schlecht durch die Hände laufen und mit denen man auch oft hängenbleibt. Außerdem sind sie oftmals sehr schwer. Zu berücksichtigen ist, dass die Leine beim Trailen durch die Hände gleiten und nicht zu schwer sein sollte. Sie sollte sich nicht mit Feuchtigkeit vollsaugen, wenn es mal regnet. Wenn sie mal durch Gebüsch gleitet, sollten keine kleinen Dornen oder Äste daran hängenbleiben. Viele synthetische Materialien sind deshalb eher ungeeignet. Es gibt Leinen, die sehr schnell Brandverletzungen machen. Das ist mir übrigens auch schon bei Biothane passiert. Ich persönlich favorisiere runde Lederleinen. Sie liegen gut in der Hand und schlängeln sich auch gut um Hindernisse. Biothane empfinde ich sehr rutschig bei nassem Wetter. Mit Handschuhen sieht das ganze vielleicht anders aus. Ich kenne einige Trailer, die auch gerne mit Biothane arbeiten. Es muss sich vor allem für dich gut und händelbar anfühlen.

Da ich ein selbständiges Arbeiten der Hunde fördern möchte, sind die Leinen im Training 10m lang. Ich kann eine lange Leine immer verkürzen, wo nötig (z.B. im Straßenverkehr). Wenn ich allerdings in Entscheidungen, auf offenen Flächen o.ä. den Hund in Ruhe arbeiten lassen möchte, kann ich eine kurze Leine nicht verlängern und da benötigt der Hund zur Entscheidungsfindung oft mindestens die 10m.

Gut durchsortieren muss man jede Leine 🙂

Das Geschirr

Nun zum schwierigeren Part: das Geschirr. Das passende Geschirr zum Trailen ist eine Wissenschaft für sich. Und leider gibt es nicht DAS Geschirr. Jeder Hundekörper ist anders und so muss man auch schauen, was sich für den eigenen Hund gut eignet. Ein paar Dinge sind hierbei wichtig:

Mit dieser Auflistung hat man schon einige Punkte an der Hand, die manche Geschirre als nicht passend zum Trailen einstufen.

Was ich außerdem immer hilfreich finde: Eine Physiotherapeutin, die Ahnung vom Bewegungsablauf im Mantrailen hat (!) mal draufschauen zu lassen. Ein geübtes Auge sieht da oft mehr. Ein guter Trainer weiß ebenfalls, worauf bei der Anprobe und in der Arbeit zu achten ist und kann dir schnell eine Einschätzung zum Geschirr geben.

Ich bevorzuge am Ende der Schleppleine eine Handschlaufe

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Wir haben zehnjähriges Jubiläum gefeiert und es war so toll, dass ihr alle vorbei gekommen seid. Mit Foodtruck, Kuchen, Lieblingsmenschen und den tollsten Hunden hatten wir im August einen wahnsinnig schönen Nachmittag. Vielen Dank für die vielen Geschenke und vor allem vielen Dank, dass ihr Teil von "Find your man!" seid! Ohne euch wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Ich freue mich sehr auf die nächsten Jahre mit euch!

Gerne frage ich meine Mantrailing Teilnehmer/innen, was eigentlich die Belohnung für diese irrsinnig lange Verhaltenskette des Trailens (anriechen, suchen, Geruch aufnehmen, Spur verfolgen, entscheiden, verlieren, wieder andocken, …, finden) ist. Der erste Impuls ist dann oftmals klar: Die Belohnung am Ende vom Trail, der Jackpot natürlich! Ein Stück weit stimmt das sicher auch. Aber bis ich dort am Ende bei der Versteckperson gelandet bin, vergeht ja einiges an Zeit und es wird sehr sehr viel Verhalten gezeigt. Wie kann ich denn verhindern, dass ich unerwünschtes Verhalten mit belohne? Wie kommt es, dass Hunde kilometerweit in die falsche Richtung stürmen und der Mensch wie ein Fähnchen hinten dranhängt und der Überzeugung ist, der Hund ist noch auf dem Trail?

Für mich ist klar, dass ich eben NICHT alles an Verhalten belohnen will. Dies ist vor allem im Aufbau eines Hundes wichtig. Natürlich probiert der Hund u.U. einiges aus und wird auch einiges zeigen. Aber ich möchte ihm ja beibringen, dass nur das Verfolgen der Spur Erfolg verspricht.

Im Mantrailing ist das Mitgehen des Hundeführers ein Verstärker - eine Belohnung - für das Verhalten.

Wenn das Verhalten aber gerade darin besteht, dass der Hund einfach nur Vorwärtsbewegung zeigt auf der Suche nach Geruch (weil er ihn u.U. sogar verloren hat), verstärke ich eben auch das Verhalten. Und das ist meiner Meinung nach ein sehr häufiges Problem im Mantrailing. Manchmal beginnt dies schon am Anfang der Ausbildung: Wird der Hund rein auf Sicht angereizt, sieht also, wohin die Person rennt,  kann es passieren, dass er unter Einsatz seiner Augen die Versteckperson scheinbar „findet“. Unter Umständen bringe ich ihm so bei: Nutze deine Augen, laufe schnell vorwärts und du wirst zum Erfolg kommen. Das in Kombination mit einem leicht erregbaren Hundetyp und ich habe sehr schnell ein sehr großes Problem…

Auch ohne Einsatz des sog. Anreizens, kann dies passieren. Sobald der Hund einige Schritte „ratlos“ und vielleicht ohne Einsatz seiner Nase vorwärts geht, laufe ich bereits Gefahr, das unerwünschte Verhalten zu belohnen. Die Folge ist oft ein Hund, der gelernt hat, einfach nur in Vorwärtsbewegung zu bleiben/zu ziehen, und zwar ohne Einsatz seiner Nase. Häufig läuft der Hund dann so lange, bis er frische Witterung der Versteckperson erhält und voila: hat der Hund ganz viel gelernt, aber wahrscheinlich nicht das Verfolgen einer Geruchsspur. Habe ich auch noch einen Hund, der genetisch darauf ausgelegt ist, sowieso eher große Quersuchen zu machen und viel über Wind zu arbeiten, habe ich das noch wunderbar durch den Jackpot am Ende belohnt. Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass dies unter Einsatz eines sehr hohen Tempos vonseiten des Menschen noch schneller geht. Meistens drückt dieser dann nämlich körpersprachlich auch noch von hinten.

Im Training erlebe ich dann oft verzweifelte Menschen, die sich selbst Vorwürfe machen, weil sie ja die „Negative“ des Hundes nicht erkennen. Faktisch ist es oft so, dass der Hund aber gar kein „Negativ“ zeigt, was der Mensch erkennen könnte, weil er einfach gelernt hat, so lange weiter zu laufen, bis von hinten eine Information oder Hilfestellung kommt. Und hier greift ein Puzzleteil ins andere.

Die wichtigsten Aspekte sind hier für mich:

All das zeigt schon, dass es kein Kinderspiel ist, einen Hund im Bereich Mantrailing gut zu führen. Der Bereich Nasenarbeit ist für uns eh sehr abstrakt, weil wir uns kaum vorstellen können, was der Hund wahrnimmt. Hinzu kommt, dass uns zum Interpretieren des Verhaltens oft „nur“ die Körpersprache des Hundes bleibt. Und das Interpretieren an sich sowieso sehr, sehr schwierig ist, da es eine hohe Fehlerquote aufweist und wir letzten Endes nie so genau wissen, ob unsere Interpretation richtig ist. Es ist eben doch immer die „Blackbox Hund“.

Ich sage immer: Natürlich kann ich einen Hund schnell dazu bringen, von A nach B (oder besser von A zur Versteckperson) laufen zu lassen. Das Wichtige dabei ist jedoch, ob er unter Einsatz seiner Nase dort ankommt. Und zwar die Art der Nasenarbeit, die ich Mantrailing sehen will, also das Verfolgen einer Geruchsspur. Und nicht das Arbeiten über Hochwind oder Quersuchen in den Wind hinein. An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass der Hund ab einem gewissen Punkt natürlich auch Hochwind nutzen soll, wenn er kann. Meistens ist das am Ende, in der Nähe der Versteckperson, der Fall. Aber der Hund sollte, gerade im Aufbau, nicht schon am Start eines Trails in der Witterung stehen.

Deshalb rate ich z.B. meinen Anfänger Teams explizit davon ab, zuhause privat zu trainieren. Es ist doch einiges an Wissen vonnöten, was Wind, Thermik, Körpersprache, Bewegung und Handling des Hundes angeht. Das KANN man als Anfänger noch gar nicht alles umsetzen. Zudem ist mir sehr wohl bewusst, wie schnell ich ein „falsches“, sagen wir besser, ein unerwünschtes Verhalten (einfach nur laufen, Augen einsetzen, quersuchen) belohnen kann, indem ich als Mensch mitgehe. Hat der Hund dieses Verhalten erst einmal einige Male mit Erfolg eingesetzt, wird es sehr schwer bis hin zu unmöglich, es wieder zufriedenstellend abzubauen. Normalerweise ploppt es dann immer wieder auf, denn es hat sich schon mal gelohnt. Eigentlich möchte ich dem Hund aber beibringen:

Ich folge dir, wenn du diesen Geruch arbeitest, es hat aber leider keinen Belohnungseffekt, wenn du einfach nur energieverschwenderisch durch die Gegend stürmst.

Und selbst das hört sich theoretisch leichter an, als es in der Praxis ist. Das Wissen um selbstbelohnendes Verhalten und Verstärker ist für einen guten Trainer ein absolutes Must-have meiner Meinung nach.

Deshalb: Auch wenn es manchmal so einfach aussieht, wie der Hund in der ersten Mantrailing Stunde ein klitzekleines Stück einer Geruchsspur folgt…es gehört so viel mehr dazu und beinhaltet jede Menge Wissen, vor allem vonseiten des Trainers, wenn man es gut machen will. Macht man es gut, erspart man sich u.U. jede Menge Frust auf beiden Seiten.

Auch für den Mantrailer ist ein Warm-up extrem wichtig. Sechs schnelle Übungen möchte ich euch heute vorstellen.

Körperliche Belastung

Wenn wir unsere Hunde im Winter trailen, machen wir uns manchmal über einige Dinge selten oder gar keine Gedanken: nämlich, was für eine enorme körperliche Belastung unsere Hunde beim Trailen haben und dass wir sie oftmals kalt aus dem Auto holen und starten. Welche Belastungen sind das? Wir haben vor allem Belastungen des “vorderen Teils” des Hundes, sprich Ellbogen und Schultergelenke, da der Schwerpunkt in dieser Arbeit eindeutig vorne liegt. Das Hinterteil des Hundes wird bei vielen “einfach mitgenommen”. Hat man einen Hund, der hochmotiviert nach vorne arbeitet, kann man sich gut vorstellen, welche Kraft auf verschiedene Gelenke wirkt und manchmal kommt es zu Blockaden derer. Die Wirbelsäule leistet einiges, weshalb ich unbedingt an ein gut sitzendes Geschirr erinnere. Um ein Verletzungsrisiko zu verringern, sollte ein Warm Up stattfinden.

Habe ich einen Hund, der motiviert starten will, stellt mich das durchaus vor das Problem, keine lange Zeit Aufwärmübungen machen zu können. Würde ich den Hund nach dem Herausholen aus dem Auto erstmal 15-20 Minuten lang aufwärmen, hätte er womöglich frustriert gar keine Lust mehr zu starten... Trotzdem gibt es einige kurze Übungen, die man fast immer noch einbauen kann, bevor man mit dem Hund lostrailt. Sechs davon möchte ich euch heute vorstellen.

Kurze, effektive Warm-up Übungen:

Grundsätzlich möchte ich erwähnen, dass man im Winter dafür sorgen sollte, den Hund im Auto warm zu halten. Dies kann durch verschiedene Dinge passieren: ein Mantel, eine warme Decke und ggf. Isoliermatte, ein Snuggle Safe... Außerdem ist grundsätzlich eine gute Bemuskelung des Hundes wichtig und sollte stets im Auge behalten werden! Dies senkt das Verletzungsrisiko nochmal ungemein.

By the way: Ein regelmäßiger Check up beim Physiotherapeuten gehört für mich bei den Mantrailern dazu. Egal ob Sommer oder Winter. Frühzeitig zu erkennen, wo Schwachpunkte sind oder Blockaden zu lösen ist immer besser, als den Hund über einen langen Zeitraum damit arbeiten zu lassen und dann womöglich dauerhaft Probleme zu bekommen.

Die Frage, welcher Hund sich denn nun besonders für Mantrailing eignet und was für Eigenschaften er mitbringen sollte, beschäftigt mittlerweile viele Hundehalter. Gerade wer mit einem vielleicht schon älteren Hund im Bereich Mantrailing „auf den Geschmack gekommen“ ist, möchte beim nächsten Hund weiter in dieser Sparte arbeiten. Da Mantrailing so viel Freude bereitet, möchte man einen Hund, der ebenso Freude daran empfindet und vielleicht sogar noch mehr- der völlig aufgeht in dieser Arbeit. Hier gibt es mehrere Punkte, die man bei der Auswahl eines Hundes meiner Meinung nach beachten sollte, u.a. : Mache ich Mantrailing als Hobby oder soll der Hund auf Einsatzreife hin gearbeitet werden? 

Wie so vieles, hat auch die Rassewahl immer zwei Seiten der Medaille. Arbeite ich auf Einsatzreife hin, sollte ich sicherlich eine Rasse wählen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Nasenarbeit liebt und auch darauf selektiert wurde und die eine hohe Arbeitsbereitschaft hat. Traile ich im Hobbybereich, sollte der Hund zwar auch eine gewisse Freude an der Nasenarbeit haben, ich muss aber bedenken, dass eben ein Großteil der Zeit dieses Hundes auch Alltag sein wird. Und genau hier möchte ich heute einmal ansetzen. 

Arbeitshunde brauchen ihre Arbeit

Ein guter Arbeitshund, ist nicht unbedingt ein Hund, der im Alltag toll mitläuft, leichtführig ist und im Restaurant friedlich unter dem Tisch döst. 

Spezialisten, wie Bloodhound, Hannoverscher Schweißhund, Bayerischer Gebirgsschweißhund etc. sind nicht zwangsläufig einfache Begleiter im Alltag. Ein Malinois oder deutscher Schäferhund ist durchaus anspruchsvoll und mag großartig arbeiten, ist aber wahrscheinlich nicht mit einmal in der Woche Trailen zufrieden. 

Ich sehe es sehr problematisch, dass es mittlerweile eine Tendenz gibt, sich solche Rassen zuzulegen und sich vorher wenig über Eigenarten oder Bedürfnisse dieser Hunde zu informieren. Es ist großartig, wenn ich gerne traile und den Hund so auslasten möchte. Ich darf aber nicht erschrocken sein, wenn der Schweißhund Menschen gegenüber eher misstrauisch ist, wenn er Probleme mit Umweltsicherheit hat, wenn der Bloodhound nicht ansprechbar ist, weil er autistisch in seiner Welt lebt oder die Sabber in Fäden an meiner Decke in der Wohnung hängt. Könnte sein, dass der Schäferhund plötzlich aus lauter Motivation anfängt in meinen Arm zu zwicken oder ich plötzlich merke, dass ich doch mal Krafttraining machen müsste, um ihn auf dem Trail zu halten. Wenn es nach Hause geht, soll der Vierbeiner dann aber bitte im Alltag mit zwei Kindern und einer Vollzeitstelle angenehm mitlaufen. Das kann durchaus schwierig werden. 

Ich möchte an dieser Stelle diese Rassen nicht verteufeln, führe ich doch selber Schweißhunde. Wenn mich jemand fragt, ob ich mir diesen Hund für den Alltag oder für hobbymäßiges Trailen zugelegt hätte, muss ich dies aber rigoros verneinen. Sie arbeiten toll und ich liebe es, ihnen dabei zuzuschauen. Sie bringen aber auch ihre Probleme mit. Gerade die autistischen Züge der Nasenarbeiter sind nicht immer so prall. Unsicherheiten können auch im Mantrailing durchaus zum Problem werden. 

Stelle ich mir nun vor, ich würde diese Hunde nur ein- oder zweimal wöchentlich arbeiten, könnte das Chaos perfekt sein. Viele Jagdhund Spezialisten sind nämlich eben das: Spezialisten. Wenn ich einen Hund für Mantrailing mit dem Ziel der Einsatzreife aussuche, teste ich die Welpen mit 7 Wochen. Bei diesen Tests lege ich auf völlig andere Dinge wert, als ich es für einen Familienhund tun würde. Ein Welpe, der schon sehr stark im Kopf ist, sich durchsetzt und dranbleibt, wenn er etwas haben möchte, macht das halt nicht nur in der Arbeit. 

Möchte ich mit meinem Hund einer sinnvollen Beschäftigung als Hobby nachgehen und betreibe Mantrailing sehr engagiert, sollte ich das Alltagsleben mit Hund nicht vergessen. Dort brauche ich durchaus einen Vierbeiner, der Kooperationsbereitschaft mitbringt und sich anpasst. Und: dies sind nicht zwangsläufig schlechtere Mantrailer! Ein Hund, der sehr früh angetrailt wird, wird häufig sehr viel Freude an dieser Arbeit bekommen. Ich zeige ihm, dass er seine Nase sinnvoll gebrauchen kann, um an das Ziel zu kommen. Und ja, auch hier muss ich mich hinterfragen, ob ich das überhaupt will! Möchte ich einen Hütehund, der normalerweise nicht übermäßig mit der Nase jagt, zeigen, dass er diese gebrauchen kann? Der Hundehalter sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Hund dies ggf. auch in anderen Situationen tun wird. Mein Windhund hat nie mit der Nase gejagt, er war der Rasse entsprechend ein Sichtjäger. Als er das Konzept Mantrailing verstand, verstand er eben auch, dass er mit der Nase einer Rehspur folgen könnte. Fördere ich das sehr früh, muss ich mir darüber im Klaren sein. Ich möchte dem Leser das gar nicht madig machen. Ich erlebe aber immer wieder, dass darüber gar nicht aufgeklärt wird und die Hundehalter dann plötzlich mit einem Sichtjäger dastehen, der mit 8 Wochen angetrailt wurde und nun auch an Rehspuren Interesse zeigt. Dabei hat man sich doch so gut informiert und alle sagten „der jagt nur mit den Augen“. 

Mantrailing - Hinterfrage Deine Ambitionen ehrlich

Grundsätzlich empfehle ich immer, zu schauen, wie der Alltag des Hundes aussehen soll. Man kann sicherlich sehr viel Freude, auch am Mantrailing, mit einem Hund haben, der früh angetrailt wurde und über Training auf einen guten Weg gebracht wird, der genetisch gesehen aber nicht ein Nasen Autist ist. Vielleicht muss ich mir auch eingestehen, dass er hier und da an seine Grenzen kommen wird (das muss ich letztendlich bei jedem Hund). Aber dafür ist er vielleicht ein großartiger Begleiter im Alltag, ist gut zu handeln und nett. Meine Flatcoated Retriever Hündin beispielsweise liebte das Trailen, kam hier und da aber definitiv an Grenzen. Sie war aber ein Begleiter, der keinesfalls Unsicherheiten in Bezug auf die Umwelt oder Menschen zeigte. Auch konnte ich sie jederzeit mit ins Restaurant nehmen. Mit einem Schweißhund oder Bloodhound ist dies höchstwahrscheinlich eher nicht möglich.

Bei einem Spezialisten, der auf Einsatzreife gearbeitet wird, ist der Alltag womöglich sehr anstrengend. Die Arbeit verlangt auch einiges, denn es ist keinesfalls so, dass diese Hunde ohne Training einen guten Job machen. Lieben tun wir sie ja alle. Ich möchte nur, dass etwas genauer kritisch hinterfragt wird, bevor sich ein Spezialist ins Haus geholt wird und man nach einem Jahr merkt, dass man es einfach unterschätzt hat. Zu viele tolle Jagdhunde werden dann abgeschoben. Es gibt auch Gründe, warum manche Hunde nur an Jäger vermittelt werden. Ein Hund aus einer Jagdleistungszucht ist einfach etwas anderes als der nette Show-Labrador von nebenan.

Ich liebe das Trailen. Mit eifrigen Hunden, mit Welpen, mit Leuten, die engagiert dabei sind. Aber gerade deshalb sollten wir darüber nachdenken, ob wir diesen Hunden auch immer gerecht werden können und was in ihnen ich da genau fördere. Wenn man sich dann bewusst für einen Hund mit allen Vor- und Nachteilen entscheidet, wird man sehr wahrscheinlich auch ein tolles Team werden. 

In diversen (Facebook-) Gruppen wird diese Frage gerne mal gestellt. Antworten sind zum Beispiel: ein guter Trainer muss den perfekten Vorführhund haben oder er muss selber Einsätze gelaufen sein. Was aber, wenn der Trainer-Hund gerade im Aufbau ist, verletzt oder gar gestorben ist?

BvB-Trainer Jürgen Klopp zum Beispiel hat als Spieler nie die 1. Bundesliga gesehen, als Trainer aber zwei Mal die Deutsche Meisterschaft geholt und im Champions League-Finale gestanden. US-Trainer Jeff Schettler verkündet in seinem Buch, dass er ein viel besserer Trainer als Hundeführer ist. Es gibt Einsatztrailer, die nie finden. Sind diese bessere Trailer als die, die keine Einsätze laufen, aber ihr Training ehrlich hinterfragen?

Trainer & Schüler - die Chemie muss stimmen!

Sicher ist, dass zwischen Kunde und Trainer die Chemie stimmen muss. Der fachlich kompetenteste Trainer kann sein Wissen nicht weitergeben, wenn er beim Kunden nicht ankommt. Andersherum reicht es selbstverständlich nicht, ein lustiger Kumpeltyp zu sein, der einzig durch souveränes Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit glänzt. Die menschliche Komponente ist so subjektiv wie jeder Hund individuell ist und sollte am besten bei einem persönlichen Gespräch oder einem Kennenlernen bei einem Training abgeklopft werden. 

Die fachliche Komponente ist anhand einiger Punkte durchaus auch für Laien überprüfbar und das nicht nur anhand wohlklingender Referenzlisten auf der Homepage des Trainers. À propos Referenzen: viele Hundetrainer bieten nach ein oder zwei Wochenendseminaren das Mantrailing an. Meiner Meinung nach ist diese Disziplin aber viel zu komplex, um nach so kurzer Zeit eine fundierte Ausbildung für Hund und Hundeführer anzubieten. Es bedarf einiger Erfahrung, das Führen und Trainieren von verschiedenen Hunden und Rassen, um für jeden Hund den passenden Werkzeugkoffer zu haben. 

Gute Mantrailing Trainer arbeiten individuell

Ein/e guter Trainer/in wird individuell auf jedes Team eingehen und es nicht in ein Muster pressen.

Am Anfang steht die Frage: Was will ich für mich und meinen Hund? Im Mantrailing kristallisieren sich zwei Möglichkeiten heraus: ich kann mich herrlich selbst veräppeln und mich und meinen Hund von „Trainern“ durch die Gegend schieben lassen. Schnell sind 24 Stunden alte (und ältere) Trails möglich. Das wird zumindest suggeriert. In Wirklichkeit aber arbeitet der Hund in vielen Fällen nicht, sondern wird zur Versteckperson geschoben. Der „Trainer“ lobt Hund und Frau-/Herrchen über den Klee und alle gehen mit einem tollen Gefühl nach Hause. Das menschliche Ego ist ein wahnsinnig großer Trainingsbegleiter. Möglichkeit 2: ich möchte mit meinem Hund ehrlich arbeiten. Das tut oft weh, denn es kann vorkommen, dass der Hund vor dem Ankommen aus der Arbeit genommen wird und ohne Erfolg ins Auto gebracht wird, zum Beispiel weil er wichtigeres zu tun hatte als zu trailen oder weil die Aufgabe schlicht und ergreifend an diesem Tag, von diesem Hund, mit diesen Umweltvariablen gerade nicht lösbar war. 

Was macht Dein Mantrailing Training erfolgreich?

Zu einem guten Training gehört viel Basis-Arbeit. Ein guter Trainer wird dich von der Notwendigkeit überzeugen. Auch wir Menschen lernen, beispielsweise im Sport, durch unzählige Wiederholungen. Der Fortschritt kommt von ganz alleine und wenn die Basis stimmt, können auch mal Schwierigkeiten eingebaut werden. Aber alles zu seiner Zeit. Ein guter Trainer kann jeden Ausbildungsschritt und den Aufbau eines jeden Trails zu jeder Zeit begründen. Ebenso steht er/sie für Fragen zum „Wieso, weshalb, warum“ zur Verfügung, gibt Infos und im besten Fall erkennt man dabei auch die Leidenschaft, mit der der/die Trainer/in dabei ist. Das „Warum“ ist übrigens eine der wichtigsten Fragen, die der Hundeführer selbst stellen kann und sollte. Es ist essenziell in der Ausbildung, stets zu wissen, WARUM jetzt dies oder jenes gemacht wird. Bitte, bitte, lieber Hundeführer – Frag! Es gibt für mich keine schlimmere Antwort als „Das hat der Trainer so gesagt, ich weiß nicht warum ich das so mache“. 

Ein nicht so guter Trainer versucht möglicherweise über Show- oder Event-Trails (durch Bahnhofshallen oder belebte Fußgängerzonen, tage- oder gar wochenalte Trails) seine nicht ganz so ausgeprägte Kompetenz durch Unterhaltungswert auszugleichen.  Die Ehrlichkeit, was die Arbeit des Hundes betrifft, kommt hier meist zu kurz.  Wir erinnern uns, das Ego des Menschen…das wird hier meist befriedigt.

Meistens reicht im Bereich des Mantrailing die einfache Frage: Arbeitet der Hund selbständig? Ein Ja als Antwort ist schon einmal eine sehr gute Grundlage. Wenn dann noch die Chemie stimmt: viel Spaß bei der tollsten Disziplin im Hundebereich!